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25.11.2012

Laos: Dschungeltrekking im Nam Ha Nationalpark

Wir sind zurück in Laos! Über dieselben Stationen wie wir gegangen sind kommen wir auch wieder zurück. Es fühlt sich schon fast an, wie nach Hause kommen. Vom kleinen Städtchen Luang Nam Tha im Norden von Laos gehen wir auf eine Dschungelwanderung im nahe gelegenen Nam Ha Nationalpark.

Unsere Transalp finden wir genau so vor, wie wir sie verlassen haben. Ohne grosses Murren springt sie auch wieder brav an und bringt uns nochmals hoch zum Grenzposten, wo wir die Einreiseerlaubnis für unser Motorrad verlängern müssen. Bereits im Bus von China zurück haben wir zwei Deutsche kennengelernt, die von der Mongolei über China nach Laos reisen. Kurzerhand entschliessen wir uns, uns zusammenzutun, um ein Trekking zu machen. Sie kennen noch zwei Amerikaner, die sie in der Mongolei getroffen haben, in Luang Nam Tha treffen wir noch zwei Spanierinnen: Zu Acht finden wir hier schnell einen Touranbieter. Einen Tag später geht es auch schon los in die Wildnis - ein neues Abenteuer.

Der Guide, selbst aus einem kleinen Dorf in Laos stammend, führt uns unerfahrene Westler auf mehr oder weniger vorhandenen Pfaden durch einen Teil dieses riesigen Nationalparks. Unterstützt werden wir noch von zwei Local Guides, die im Ausgangsdorf wohnen. Sie kennen diese Umgebung wie ihre eigene Hosentasche. Auch helfen sie uns beim Tragen des Proviants: 12 Kg Reis, dazu verschiedenes Gemüse. Dass die schwere Last hauptsächlich von ihnen getragen wurde, erfüllte uns gleichzeitig mit Dankbarkeit und Respekt.

Die Zeichen der Zivilisation lassen wir ziemlich schnell hinter uns. Was vor uns bleibt, ist der Dschungel und so was wie ein Pfad dazwischen.

Der Wanderung startet in einem kleinen Dorf, südwestlich von Luang Nam Tha. Von dort aus geht es zuerst durch bewirtschaftetes Land ständig immer höher hinauf in die Hügellandschaft. Die Zeichen der Zivilisation lassen wir ziemlich schnell hinter uns. Was vor uns bleibt, ist der Dschungel und so was wie ein Pfad dazwischen. Am ersten Tag führt uns der Weg vor allem durch Sekundärwald: Diese Region wurde während dem Vietnamkrieg von den Amerikanern stark bombardiert, weil der höchste Punkt des Nationalparks ein strategisch wichtiger und umstrittener Aussichtspunkt war.

Der Tisch für das Mittagsessen wird von den Local Guides mit Bananenblättern hergestellt und das Essen direkt darauf gelegt. Kurz nach der Mittagspause erreichen wir ein kleines Dorf auf einer Anhöhe. Die Panoramarundsicht ist schlicht fantastisch. Obwohl sehr ärmlich kommt uns das Dorf wie eine kleine Idylle vor.

Das erste Camp erreichen wir nach einem langen und anstrengenden Anstieg durch den Wald. Ziemlich müde richten wir unser Lager ein, während die Guides mit Kochen beginnen. Bis der Reis zu Klebreis wird, ist es ein langer Prozess. Nur auf dem Feuer bereiten die drei Guides ein fantastisches Essen zu: Suppe, serviert in einem halben Bambusrohr, Fleisch und jede Menge Gemüse und das bei Kerzenlicht.

Nach einer angenehmen Nacht geht es weiter und tiefer in den Urwald hinein. Die Guides erklären uns die Pflanzen- und Tierwelt. Unglaublich, das grosse Wissen das sie haben! Wir probierten das „Green-Apple-Leaf“, welches wie grüner Apfel schmeckt, wilde Rhabarber, wilde Pomelo-Frucht und Bambussprossen. Auch Heilpflanzen wie die Malariadiagnosepflanze oder den Tigerbalmbaum können sie uns zeigen. Grosse Tiere treffen wir nicht an, dafür viele kleine, z.B. Hornspinnen und Nashornkäfer.

Bambus ist auch so eine faszinierende Sache. Mit ihrem grossen Messer schnitzen die Guides schnell und geschickt eine einfache Flöte. Bambus wird hier für die unterschiedlichsten Dinge gebraucht: Die Äste zum Bauen, die Sprossen zum Essen, als Brennholz, als Wasserkanal und hier als Suppenschüssel. Der Wald (Primärwald), den wir am zweiten Tag durchqueren ist noch dichter. Zum Teil kommen wir nur langsam voran. Auf glitschigen Pfaden geht es hinunter ins Tal. Die Luftfeuchtigkeit steigt und mit ihr auch die Anzahl Moskitos und, ganz eklig, die Unmengen von kleinen Blutegeln die den Pfad säumen und darauf warten, an einem menschlichen Fuss hochzuklettern und sich festzusaugen. Sie schmerzen zwar nicht, aber haben ein blutverdünnendes Serum, was den Biss für mehrere Stunden bluten lässt. Ungefährlich, da die Parasiten keine Bakterien übertragen, aber doch eine nicht sehr angenehme Sache. Man kriegt sie jedoch ziemlich leicht weg, entweder durch brutzeln mit dem Feuerzeug oder mit Salz.

Das zweite Camp liegt an einem wunderschönen Bach. Der Satz ins kühle Nass reduziert unsere Ausdünstungen nach unterdessen zwei Tagen Marsch durch den Wald. Der dritte Tag führt uns entlang dieses Bachs weiter abwärts. 30-40 Mal überqueren wir ihn auch – der Wechsel von Wanderschuhen zu Flipflops ist da angebracht. Da der eigentliche Pfad überwachsen ist, ist dies der bessere Weg. Stück für Stück merken wir, wie die Zivilisation langsam wieder näher kommt. Entlang von Reisfeldern und kleinen Bauernhäusern werden wir von einer Gruppe von Farmern angesprochen und kurzerhand von ihnen zu einem Gläschen Reisschnaps eingeladen. Wie wir erfahren ist es eine ganze Familie, der älteste hier ist auch der Dorfälteste von dem Dorf, was uns später wieder in die Zivilisation zurückbringen wird. Zum Schluss unserer Wanderung geht es noch mit dem Kanu durch einen breiten Fluss. Im dahinterliegenden Dorf wartet ein Tuk-Tuk auf uns, das uns auf einer holprigen Strasse während zwei Stunden wieder zurück nach Luang Nam Tha bringt.

Die 3-tägige Wanderung war eine wunderschöne Erfahrung. Spannend über das Leben der Leute im Urwald mehr zu erfahren und etwas von der Verbundenheit der Menschen mit der Natur sehen zu können. Auch mit der Gruppe haben wir es gut getroffen und wir konnten uns am Abend vor der Wanderung bei einem Laobier schon besser kennen lernen. Alles in allem war die dreitägige Wanderung ein unvergesslich schönes Erlebnis.

Laos: Jungle Trekking in Nam Ha National Park

We are back in Laos! We travel back via the same stations as we went and crossing the border almost feels like coming home. From the small town of Luang Nam Tha in the north of Laos, we venture out on a jungle hike in the nearby Nam Ha National Park.

We find our Transalp exactly as we left it. Without grumble she starts again and brings us up to the border post, where we have to extend the entry permit for our motorcycle. Already on the bus back from China we met two Germans who are traveling from Mongolia via China to Laos. Without further ado, we decide to team up to do a trek. They also know two Americans whom they met back in Mongolia, and while in Luang Nam Tha we meet two girls from Spain. Like this, our adventure group is formed almost by itself. For eight people, it’s also easy to find a tour operator here. A day later, we head out into the wilderness - another new adventure.

The guide, who comes from a small village, leads us inexperienced westerners through more or less existing paths through parts of this huge national park. We are supported by two local guides who live in the village where the trekking starts. They know this environment inside out. They also help us carry the provisions: 12 kg of rice and various vegetables. The fact that the heavy load is mainly carried by them fills us with gratitude and respect.

What remains in front of us is the jungle and something like a path – sometimes more, sometimes less visible.

The hike starts in a small village, southwest of Luang Nam Tha. From there, the route first leads through cultivated agricultural land into a hilly landscape. Soon after, we leave the signs of civilization behind. What remains in front of us is the jungle and something like a path – sometimes more, sometimes less visible. On the first day, the route leads us mainly through secondary forest: This region was heavily bombed by the Americans during the Vietnam War because the highest point of the national park was a strategically important and controversial viewpoint.

The table for lunch is made by the local guides with banana leaves and the food is placed directly on it. Shortly after the lunch break we reach a small village on a hill. The panoramic view is simply fantastic. Although very poor, the village feels very idyllic.

We reach the first camp after a long and strenuous climb through the forest. We set up our camp quite tired while the guides start cooking. It's a long process before the rice turns into sticky rice. The three guides prepare a fantastic meal on the fire: soup, served in half a bamboo tube, meat and lots of vegetables, which we enjoy all together by candlelight and stories.

After a pleasant night it goes further and deeper into the jungle. The guides explain the flora and fauna to us. Incredible, the great knowledge that they have! We try the "Green Apple Leaf", which tastes like green apple, wild rhubarb, wild pomelo fruit and bamboo shoots. They also show us medicinal plants such as the malaria diagnostic plant or the tiger palm tree. We do not spot any large animals, but many small ones, e.g. Horn spiders and rhinoceros beetles.

Bamboo is also such a fascinating thing. With their large knife, the guides carve a simple flute out of it, quickly and skillfully. Bamboo is used here for a wide variety of things: the branches to build, the sprouts to eat, as firewood, as a water channel and here as a soup bowl. The forest (primary forest) that we cross on the second day is even denser than the one on the first day. In some areas we are only making slow progress. The very slippery path goes down into the valley. The air humidity rises and with it the number of mosquitoes and, quite disgustingly, the tons of little leeches that line the path and wait to climb up on a human foot and start sucking. They don't hurt, but they have a blood-thinning serum, which makes the bite bleed for several hours. They are not dangerous since the parasites do not transmit bacteria, but it is not a very pleasant thing. However, they can be easily removed, either by sizzling them with a lighter or with dropping some salt on them.

The second camp is located right along a beautiful small stream. We jump into the cool water, which reduces our exhalation after two days of walking through the forest. The third day leads us further down along this stream. We cross it 30-40 times - the switch from hiking shoes to flip-flops is therefore inevitable. Since the actual path is overgrown, crossing through the river is the better option. Step by step we notice how civilization is slowly getting closer again. We are approached by a group of farmers along rice fields and small farmhouses and are invited by them to a glass of rice “Whiskey”. We learn that it is a whole family, the oldest here is also the village elder of the village, which will later bring us back to civilization. At the end of our hike we canoe through a wide river. In the village beyond, a tuk-tuk is waiting for us, which takes us back to Luang Nam Tha during two hours on a bumpy road.

The 3 day hike was a wonderful experience. It is exciting to learn more about the life of the people in the jungle and to be able to see something of the connection between people and nature. We also got on well with the group as we already got to know each other a bit over a Beer Lao the evening before the hike. All in all, the three-day hike was an unforgettable experience.

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