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10.02.2013

Rückblick Südostasien

Ein erster Teil unserer Reise, Südostasien, ist zu Ende. Um unsere Berichte abzurunden, möchten wir euch in diesem Beitrag ein paar Zahlen und Fakten präsentieren, sowie zwei persönliche Fazits ziehen. Vielen Dank allen, die uns bisher lesend begleitet haben!

Wir sind nun 135 Tage unterwegs und haben dabei 5 Länder besucht, 2 davon 2 Mal (Laos und Thailand). Wir haben 6 Mal eine Grenze überquert. Wir haben an 55 verschiedenen Orten geschlafen: 9 davon am Mekong, 10 am Meer und 1 auf über 3‘000 Meter über Meer. Wir haben 6 Nächte im Zelt verbracht, 3 Nächte im Dschungel, 17 in einem Bungalow, 2 in einem kalten Zug und eine in einem Bus – alle anderen in Guesthouses. Wir haben an nur 1 Ort für ein Zimmer über 20 CHF bezahlt, an 13 Orten 7 CHF oder weniger, an allen anderen etwas dazwischen. Wir haben rund 10‘000 Km mit dem Motorrad hinter uns gelegt, dafür brauchten wir 450 Liter Benzin.

Ein paar Zahlen der bisherigen Reise

7 Mal mussten wir eine Werkstatt aufsuchen. Nicht nur das Motorrad kam zum Einsatz: Wir haben 5‘800 Km mit dem Bus, Zug oder Schiff hinter uns gelegt und 120 Km mit einem Fahrrad. Während der letzten 4 Monate haben wir Menschen aus Thailand kennengelernt, aus Laos, China, Vietnam, Kambodscha, aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien, Holland, Finnland, Italien, Polen, England, Japan, Malaysia, Australien, USA, Brasilien. Wir haben mindestens 10 Orte besucht, die von der UNESCO geschützt sind. Wir haben 33 Berichte geschrieben und hier veröffentlicht, dies entspricht 37 A4 Seiten Text (Arial 10) – Respekt wer das alles gelesen hat! – und wir konnten 26 Gästebucheinträge von euch freischalten, danke! Auf unserem Laptop befinden sich momentan sage und schreibe 6067 Fotos. Wir haben 6 für uns neue Fruchtsorten probiert, deren Namen wir vorher nicht kannten. Von unserer grossen Reiseapotheke haben wir glücklicherweise nur erst 6 Durchfalltabletten und 1 Kopfwehtablette gebraucht, dahingegen auch eine Unmenge an Pflastern für die ungeschickte Joséphine. Wir haben 6 neue Kleidungsstücke gekauft und 2 alte entsorgt. Unsere Haare sind 2-3 cm gewachsen und unser Hautton eine Stufe dunkler geworden. Wir haben viel zu viele Plastikflaschen (Wasser) verbraucht und leider nur sehr wenige bis keine Alternativen dazu gefunden.

Rückblick Joséphine

Wie schnell doch die gut 4 Monate vergangen sind! Und dennoch: lese ich die obenstehenden Zahlen und schaue durch die Fotos, die in dieser Zeit entstanden sind, kommt es mir vor, als wären wir schon ewig unterwegs. Unsere Erfahrungen und Erlebnisse zu teilen – miteinander, mit anderen Reisenden, aber auch mit euch allen – hilft, alles aufzunehmen. Und trotzdem ist man im Erleben immer allein, denn niemand wird je die Dinge genauso sehen, wie man es selbst tut. Es sind oft die kleinen Dinge, welche die Erinnerung prägen – Dinge, von denen oft kein Foto existiert. Ich erinnere mich an einen Hahn, der sich frühmorgens im laotischen Dschungel auf dem Topcase unseres Motorrades die Seele aus dem Leib krähte. In China der wunderschöne herbstliche Spaziergang zum Erhai-See und die ersten Sonnenstrahlen nach dem frühmorgendlichen Aufstieg in die Berge der Tiger Leaping Gorge. Unser gemeinsames Kochen auf der Dachterrasse in Hanoi. Der erste Blick auf den wunderschönen tiefblauen See, an dem wir in Vietnam gezeltet haben. Ein kleiner Junge mit einem riesigen Schnitz Wassermelone, der uns vom Strassenrand verschmitzt zuwinkte. Schöne verträumte Stunden auf einem Steg am Fluss von Kampot. Das Ausschlüpfen eines Schmetterlings in Siem Reap, Kambodscha. Und dazu die beste Gesellschaft, die man sich nur wünschen könnte: Sim, es ist schön, mit dir zu reisen!

Und immer wieder gibt es gewisse Orte, die Träume in Farbe zu tauchen scheinen, realer werden lassen. Reisen bringt mich zum Träumen - und das Träumen auch immer wieder zum Reisen. Die beiden scheinen eine sich gegenseitig verstärkende Wechselwirkung zu haben, die mich irgendwo tief drin schlicht und einfach glücklich macht. Ein Mysterium.

Rückblick Simon

Mit dem Motorrad durch ferne fremde Länder zu fahren, abseits der Touristenströme einen Einblick in die wahre Kultur eines Landes zu bekommen und das ständige Nomadenleben: Diese Form des Reisens ist ein Traum den ich schon Jahre lang in mir trage und nun am in Erfüllung gehen ist. Wir zusammen und vor uns der Weg. Unsere Transalp gibt uns die Möglichkeit stärker den Kontakt zu den Leuten zu finden. Erstens weil wir so in Gebiete und Dörfer kommen, die sonst wenig von Touristen besucht werden, zweitens weil wir so die Möglichkeit haben immer wo wir wollen anzuhalten um ein Kaffee zu trinken, Nudeln zu essen oder einfach nur eine Pause zu machen, um das Dorfleben zu beobachten. Drittens finde ich es einfacher mit den Leuten in Kontakt zu kommen schlicht weil unser Motorrad ein wenig Aufmerksamkeit auf sich zieht. Alle, also wirklich alle, fahren hier einen Scooter oder selten sogar ein kleines Motorrad. Das schafft Anknüpfungspunkte und die Menschen begegnen uns auf eine ganz andere Art und Weise, als wenn wir mit dem Rucksack unterwegs sind.

Die Sprache ist eine Barriere, jedoch realisieren wir immer wieder wie weit man mit Händen und Füssen - und wichtig hier: Immer mit einem Lächeln - kommen kann. Einer Gruppe von kambodschanischen Männer erklärten wir zum Beispiel bei Kaffee von wo wir kommen, was unsere Route ist, wie viel Kubik unser Motorrad hat, wie viel Benzin wir verbrauchen und auch wie alt wir sind, dass wir verheiratet sind und (noch) keine Kinder haben. Sie im Gegenzug erzählten uns über sich und von ihren Familien. Klar all die Aufmerksamkeit zu geniessen ist auch anstrengend und sonst eigentlich nicht so mein Ding. Wenn wir am Abend ein Guesthouse gefunden haben, unser Motorrad untergestellt und unsere Motorradkleider zum auslüften aufgehängt haben, sind wir nur noch ganz normale Reisende und wir bekommen nur noch das bisher leicht erträgliche Mass an Aufmerksamkeit, was man als Fremde in einem fernen Land bekommt.

Am meisten fasziniert mich die Vielseitigkeit zwischen den Länder, den Kulturen, den Regionen und der Individuen. Kein Land ist gleich wie das andere. Das macht das Reisen so spannend und abwechslungsreich. All die Eindrücke, all die Erlebnisse, all die Gerüche und Geschmäcker habe ich in mir aufgenommen und miteinander verbunden. Das Schöne daran ist, dass das alles erst der Anfang ist. Für knapp viereinhalb Monate diese wunderschönen Länder zu besuchen war ein Privileg für mich und für uns, unvergesslich und unersetzlich. Die Länder, die jetzt auf uns zukommen, werden ganz bestimmt mindestens ebenso abenteuerlich und vielseitig. Die Vorfreude darauf ist so gross wie zu Beginn unserer Reise.

Looking back...on Southeast Asia

A first part of our trip is over. To round off our blogposts, we would like to present a few facts and figures to you in this post, as well as draw two personal conclusions. Many thanks to everyone who has accompanied us by reading our blogposts so far!

We have been on the road for 135 days so far and have visited 5 countries, 2 of them 2 times (Laos and Thailand). We crossed borders 6 times. We slept in 55 different places: 9 of them on the Mekong, 10 by the sea and 1 at over 3,000 meters above sea level. We spent 6 nights in a tent, 3 nights in the jungle, 17 in a bungalow, 2 on a cold train and one on a bus - all the others in guesthouses. We paid over 20 CHF for a room in just 1 place, 7 CHF or less in 13 places, and something in between at all the others. We covered around 10,000 km with the motorcycle, using a total of 450 liters of gasoline.

A few facts and figures from the journey so far.

We had to visit a mechanic 7 times. Not only the motorcycle was used: We covered 5800 km by bus, train or ship and 120 km by bicycle. During the last 4 months we got to know people from Thailand, from Laos, China, Vietnam, Cambodia, from Switzerland, Germany, Austria, France, Spain, Holland, Finland, Italy, Poland, England, Japan, Malaysia, Australia, USA , Brazil. We visited at least 10 places protected by UNESCO. We wrote 33 blogposts and published them here, this corresponds to 37 A4 pages of text – thank you to anyone who read all of this! There are currently 6067 photos on our laptop. We tried 6 types of fruit that were new for us and whose names we didn't know before. Fortunately, we only needed 6 diarrhea tablets and 1 headache tablet from our large first-aid kit, but we also needed a huge number of bandaids for clumsy Joséphine. We bought 6 new clothing items and disposed of 2 old ones. Our hair has grown 2-3 cm and our skin tone has become one tone darker. We have used far too many plastic bottles (water) and unfortunately found very few or no alternatives.

Joséphine looks back

I can’t believe how fast these 4 months have passed! And yet: when I read the figures above and look through the photos that we took during this time, it seems to me as if we have been on the road forever. Sharing our experiences - with each other, with other travelers, but also with all of you - helps to absorb everything. And yet one is always alone in the experience, because no one will ever see things the way you do yourself. It's often the little things that shape the memory - things of which oftentimes no photo exists. I remember a rooster crowing its heart out on the top case of our motorcycle early in the morning in the Laotian jungle. In China, the beautiful autumn walk to Lake Erhai and the first rays of sunshine after the early morning ascent into the mountains of the Tiger Leaping Gorge. Cooking our first homemade meal on our secret rooftop terrace in Hanoi. The first look at the beautiful deep blue lake where we camped in Vietnam. A little boy with a huge slice of watermelon, who waved mischievously at us from the roadside. Wonderful dreamy hours on a jetty on the Kampot river. A butterfly hatching in Siem Reap, Cambodia. And the best company one could wish for: Sim, it's nice to travel with you!

And again and again there are certain places that seem to make dreams so much closer, more real. Traveling makes me dream - and dreaming makes me travel again and again. The two seem to have a mutually reinforcing interaction that, somewhere deep down, simply makes me happy. A mystery.

Simon looks back

Riding a motorcycle through distant foreign countries, getting a glimpse of the true culture of a country away from the tourist crowds, and the constant nomadic life: This form of travel is a dream that I've been carrying for years and is now coming true. Us together and the open road ahead of us. Our Transalp gives us the opportunity to get in closer contact with people. Firstly because we get to areas and villages that are otherwise rarely visited by tourists, secondly because we have the opportunity to stop wherever we want to have a coffee, eat noodles or just take a break to observe the village life. Thirdly, I find it easier to get in touch with people simply because our bike gets a little bit of attention. Everyone, really everyone, drives a scooter here, rarely a small motorcycle. This creates a shared experience and people meet us in a completely different way than when we are backpacking.

The language is a barrier, but we realize again and again how far you can get with hands and feet - and important here: always with a smile. For example we explained to a group of Cambodian men over coffee where we come from, what our route is, how many cubic meters our motorcycle has, how much gasoline we use and how old we are, that we are married and have no children yet. In return, they told us about themselves and their families. Of course, getting all the attention is also exhausting and usually not really my thing. When we have found a guesthouse in the evening, parked our motorcycle and hung up our motorcycle clothes, we are just normal travelers and we only get the previously easily bearable amount of attention that one gets as a stranger in a distant country.

What fascinates me most is the diversity between countries, cultures, regions and individuals. No country is the same as another. This is what makes traveling so exciting. I absorb all the impressions, all the experiences, all the smells and tastes and connect them with one another. The nice thing is that this is all just the beginning. Visiting these wonderful countries for almost four and a half months was a privilege for me and for us, unforgettable and irreplaceable. The countries that are approaching us now will definitely be just as adventurous and diverse. The anticipation is as great as it was at the beginning of our trip.

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