28.06.2021
Die Pandemie zieht sich länger ihn als erwartet und auch Laos bleibt nicht ganz verschont von neuerlichen Lockdowns. Wir bleiben geduldig und hoffen auf eine baldige Erholung der Situation.
Ein halbes Jahr ist vergangen seit dem letzten Blogeintrag. Nachdem Laos über lange Zeit praktisch verschont bleibt vom Corona Virus und wir anfangs Jahr einige kulturelle Aktivitäten geniessen können, werden kurz nach dem laotischen Neujahr erste Fälle in der Hauptstadt entdeckt und in der Folge ein strikter Lockdown verhängt. Nach einem Jahr fast ohne Einschränkungen befinden wir uns also ein Jahr nach dem ersten Lockdown während 8 Wochen wieder zu Hause, im Home Office. Einmal in der Woche machen wir einen Grosseinkauf, den Rest verbringen wir zu Hause. Dazu kommt die «Burning Season», die uns wie jedes Jahr den Atem raubt, weil in den umliegenden Bergen die Reisfelder abgebrannt werden und folglich die Luftqualität extrem schlecht ist. Wir verschanzen uns in unserem Schlafzimmer mit Luftfilter und Klimaanlage und harren die Zeit aus. Glücklicherweise sind unsere Jobs mehr oder weniger ortsunabhängig, was uns in die privilegierte Situation bringt, dass wir unsere Arbeit nach wie vor ausüben können. Nachdem die Burning Season vorbei ist, folgt die heisseste Zeit des Jahres, die Temperaturen steigen und steigen bis zu den ersten Regenfällen der Regensaison - jedes Jahr eine willkommene Abkühlung und ein wunderbares Spektakel.
Die Stadt wird still und stiller. Nach dem Lockdown kehrt das Leben zögerlich zurück, doch insbesondere die Altstadt mit den zahlreichen Cafes und Restaurant, in denen sich in normalen Zeiten das Leben tummelt, liegt verlassen da. Wie vielen von ihnen es möglich sein wird, den Betrieb wieder aufzunehmen und wie viele von ihnen die Türen für immer schliessen werden, steht momentan noch in den Sternen. Mehr und mehr Expats verlassen Laos auf den spärlichen Charter Flügen. Auch wir nutzen die Zeit, um uns über unsere nähere Zukunft Gedanken zu machen. Anders aber als bei vielen anderen bestärkt sich aber unser Gefühl, dass Luang Prabang nach wie vor unser Platz ist und dass wir auch längerfristig hier bleiben möchten. Die Tatsache, dass wir auch durch diese Krise hindurch eine relativ konstante Arbeitssituation hatten vereinfacht natürlich diese Entscheidung. Wir lieben nach wie vor die einzigartige Atmosphäre und die wunderbare Art der Laoten. Veränderungen werden aber dennoch eintreten: Da unsere Vermieterin Eigenbedarf angemeldet hat und uns auch unsere Mitbewohnerin Richtung Australien verlässt, werden wir vermutlich nicht mehr allzu lange in unserem geliebten blauen Haus wohnen bleiben. Dies veranlasst uns dazu, uns über unsere zukünftige Wohnsituation nachzudenken und führt uns zur Idee, im Grossraum Luang Prabang ein Haus zu bauen. Der Moment ist günstig um Land zu erstehen und so planen wir ein ökologisches Lehmhaus zu bauen, was insbesondere auch in diesem Klima viele Vorteile mit sich bringt. Wir stehen noch ganz am Anfang dieses Abenteuers und sind gespannt, wo es uns hinführen wird.
Ein lang überfälliger Besuch in der Schweiz ist angedacht, ist jedoch momentan schwierig umzusetzen, da es für die Aus- und Einreise aus Laos / der Schweiz zahlreiche Auflagen gibt, die mit erheblichen Kosten verbunden sind. Wir hoffen aber, dass wir es noch dieses Jahr schaffen, unsere Familie und Freunde zu besuchen und nach über 2 Jahren wieder in die Arme schliessen zu können. Schliesslich haben wir dieses Jahr bereits einige wichtige Momente verpasst: Joséphines Opa ist anfangs Jahr verstorben und wir konnten nur aus der Ferne Trost spenden, im Frühling sind wir Onkel und Tante geworden und konnten die kleine Nichte erst übers Internet treffen. Es sind diese Momente - ob schmerzhaft oder schön - die man am liebsten im Kreise seiner Liebsten verbringt, die manchmal die Distanz schon weit lassen werden - insbesondere während dieser Pandemie.
Natürlich wäre es umgekehrt auch toll, wenn bald auch wieder Touristen den Weg nach Luang Prabang finden würden und der arg geschädigten Wirtschaft neuen Schwung verleihen würden.
Video: Termiten tanzen in unserem Garten nach dem Regen. Bilder: Kunstausstellung zum Chinesischen Neujahr, Übergabe von Sensibilisierungspostern zum Thema Zoonosen an die Biobauern von Luang Prabang, Stadt- und Gartenimpressionen, Geburtstagsfest einer Freundin, Hochzeitsfest unserer Nachbarn auf dem leerstehenden Feld neben unserem Haus, Baci Segnung zum neuen laotischen Jahr, und schlussendlich: eine Impfung für uns!
The pandemic is dragging on longer than expected and Laos is not entirely spared from new lockdowns either. We remain patient and hope that the situation will recover soon.
Half a year has passed since our last blog post. After Laos was practically spared from the corona virus for a long time and we were able to enjoy some cultural activities at the beginning of the year, the first cases are discovered in the capital shortly after the Lao New Year and a strict lockdown is subsequently imposed. After a year with almost no restrictions, one year after the first lockdown we are back at home for 8 weeks, in the home office. Once a week we leave the house for groceries, the rest we spend at home. Additionally, the burning season starts, which, like every year, takes our breath away because the rice fields in the surrounding mountains are burned down and the air quality is therefore extremely poor. We lock ourselves in our bedroom with an air filter and air conditioning and wait for better times. Fortunately, our jobs are more or less location-independent, which puts us in the privileged position of still being able to do our work. After the burning season is over, the hottest time of the year follows, temperatures rise and rise until the first rains of the rainy season fall - every year a welcome change and a wonderful spectacle.
The city is getting quiet and quieter. After the lockdown, life returns slowly, but especially the old town with its numerous cafes and restaurants, that is filled with life in normal times, is deserted. How many of them will be able to resume operations and how many of them will close their doors forever is still unknown at the moment. More and more expats are leaving Laos on the scanty charter flights. We also use the time to think about our near future. Unlike many others, however, we are positive that Luang Prabang is still our place and that we would like to stay here for a longer period of time. The fact that we had a relatively constant work situation even through this crisis of course simplifies this decision. We still love the unique atmosphere and the wonderful Lao people. However, changes will still occur: Since our landlady might want to use the house for her family and our roommate is also leaving us for Australia, we will probably not stay in our beloved blue house for too long. This prompts us to think about our future living situation and leads us to the idea of building a house in the greater Luang Prabang area. The moment is good to buy land and therefore we are now planning to build an ecological adobe house - a building technique that has many advantages, especially in this climate. We are still at the very beginning of this adventure and are excited to see where it will lead us.
A long overdue visit to Switzerland is currently difficult to realize, as there are numerous requirements for leaving and entering Laos / Switzerland, which are associated with considerable costs. We hope, however, that we will be able to visit our family and friends at some point this year and to be able to hug them again after more than 2 years. After all, we have already missed some important moments this year: Joséphine's grandfather passed away early this year and we could only give comfort from afar, in spring we became uncle and aunt and could only meet the little niece over the Internet. It is these moments - whether painful or beautiful - that we would prefer to spend in the company of our loved ones - especially during this pandemic, when distances sometimes seem longer than in normal times.
Of course, it would also be great if tourists soon found their way back to Luang Prabang again to kickstart the badly damaged economy.
Video: Fascinating spectacle of termites dancing in our garden after the rains. Pictures: Art exhibition for the Chinese New Year, handover of awareness posters on the subject of zoonoses to the organic farmers of Luang Prabang, city and garden impressions, birthday party of a friend, wedding party of our neighbors in the empty field next to our house, Baci blessing for the Lao New Year, and finally: a vaccination for us!
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