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21.01.2018

Ein neues Zuhause

Das neue Jahr fängt mit grossen Veränderungen an: Wir ziehen um. Auf diesen Moment haben wir uns gefreut, seit wir unserer neuen Wohnung zugesagt haben. Zusammen mit unserem neuen Mitbewohner Andre fahren wir mit einem Tuktuk und unserem ganzen Hab und Gut – also nicht besonders viel – in unser neues Zuhause.

Leider erwartet uns unser Häuschen etwas weniger sauber als erwartet und wir starten erstmals eine grosse Putzaktion. Schnell fühlen wir uns aber sehr wohl. Glücklicherweise können wir einige Möbel übernehmen, sodass wir nicht alles neu anschaffen müssen. Dennoch, einige Einkäufe müssen noch getätigt werden. Die richtigen Orte dafür zu finden, ist gar nicht so einfach: Entweder irrt man durch die langen, chaotischen Gänge der überstellten chinesischen Supermärkte, die über rein gar keine Logik verfügen wie die Produkte angeordnet sind, oder aber man sucht in den grossen Markthallen, wo sich ein Shop an den anderen reiht und die Übersicht auch nicht besser ist. Wir lassen uns nicht stressen und nehmen uns Zeit. Nach und nach finden wir so fast alles, was wir im täglichen Leben so brauchen und lernen so erst noch unser Quartier besser kennen.

Während man auf der Halbinsel manchmal fast vergessen könnte, dass man in einem immer noch enorm armen Land lebt, wird im „Dorf“ die Lebensrealität der Menschen viel klarer sichtbar.

Es ist schön und faszinierend zugleich, nun ausserhalb des Touristenzentrums zu wohnen. Zwar ist alles weniger herausgeputzt, die Strassen staubiger und das Verkehrsaufkommen intensiver, doch es ist auch schlicht viel authentischer. Während man auf der Halbinsel manchmal fast vergessen könnte, dass man in einem immer noch enorm armen Land lebt, wird im „Dorf“ die Lebensrealität der Menschen viel klarer sichtbar. Dass wir zwischen diesen beiden Welten hin- und her pendeln können, ist ein Privileg, dem wir uns hier sehr bewusst sind – das wir aber auch gerne ab und zu wahrnehmen. Auf der Halbinsel einen köstlichen Kaffee trinken zu gehen geniessen wir ebenso, wie im Nachbarslädeli einkaufen zu gehen und damit die Familie zu unterstützen.

Ab nächster Woche starten wir beide zusammen einen Intensivkurs Laotisch und hoffen, uns dann noch besser verständigen zu können, auch gerade mit den Nachbarn.

Ein neuer Klangteppich untermalt nun unseren Alltag. In der Früh ziehen die Mönche in ihren safranfarbigen Roben singend durch die Strassen und sammeln Almosen. Sobald die Sonne scheint, hört man dann die Nachbarn plaudern und in den grossen Mörsern den Jeow stampfen (das ist ein Dip, der zum Klebereis gegessen wird). Die Mutterhenne mit vielen kleinen Küken gackert vor unseren Fenstern und die 3 prächtigen Hähne krähen. Morgens hat es ein bisschen mehr Verkehr als tagsüber, ein Scooter nach dem anderen brummt vorbei. Die rabiate ältere Nachbarin scheucht mit lauter Stimme die Hunde weg, die zu nah an ihr Haus kommen oder die Hühner, die sich hinter ihren Salat machen. Am Wochenende oder gegen Abend hört man die Musik von einem Restaurant auf der gegenüberliegenden Strassenseite, manchmal auch schief gesungene Karaoke. Bald einmal ist es aber abends ruhig und es hallt nur noch das Zirpen der Grillen und Keckern der Geckos durch das Haus.

Simon fährt morgens die paar Kilometer mit dem Scooter zur Arbeit – er ist nun als Manager im Hotel angestellt – und Josephine arbeitet momentan meist von zu Hause aus für verschiedene Auftraggeber als Freelancerin. Dies ist praktisch, denn noch kommen viele Handwerker vorbei. Regale werden eingebaut, Steckdosen erweitert, das Internet eingerichtet, Wasser für den Wasserspender geliefert, eine Dusche geflickt, etc.

Die bürokratischen Prozesse um unsere Visas ziehen sich ziemlich zäh, sind aber im Gange. Haben wir bis Ende Februar noch nicht die richtigen Papiere, werden wir noch einmal einen Ausflug ins nahe Ausland machen müssen (Visarun). Wir hoffen aber, dass wir dies vermeiden können.

In der zweiten Januarwoche überrascht uns eine dicke Nebelschicht und eine Kältewelle. Während einigen Tagen wird es nie wärmer als 15°c, was ohne Heizung und mit vielen Fenstern ohne Glasscheiben zur echten Herausforderung wird. Wir ziehen Schicht um Schicht an. Wer hätte gedacht, dass wir auch in Laos mal mit Halstuch schlafen würden? Bald ist die Phase aber vorbei und der Thermometer steigt wieder auf angenehme 25-30°c.

Es scheint, als würde unser Leben hier in Laos erst mit dem Einzug in das Haus richtig beginnen. Erst jetzt kann sich langsam ein Alltag einpendeln und so wird sich auch erst jetzt zeigen, ob wir für das Leben hier tauglich sind. Wir sind jedoch sehr zuversichtlich, dass dies der Fall sein wird und können uns vorstellen, noch lange im blauen Haus in Nasamphanh wohnen zu bleiben. Fingers crossed!

A new Home

The new year starts with big changes: We are moving into a new house. We have been looking forward to this moment since we agreed on the lease contract. Together with our new roommate Andre, we drive to our new home with a tuktuk and all our belongings - not that much.

Unfortunately, our house awaits us a little less clean than expected and we start with a major cleaning campaign. But we quickly feel very comfortable. Fortunately, we can take over some furniture so that we don't have to buy everything. Still, some purchases need to be made. Finding the right places for it is not that easy: either we stumble through the long, chaotic corridors of the Chinese supermarkets, which have no logic at all regarding how the products are arranged, or you search in the large market halls where one shop is lined up with the other but the overview is no better. We don't rush it and take our time. Little by little we find almost everything we need in everyday life and at the same time get to know our neighborhood better.

While on the peninsula we could sometimes almost forget that we live in a country that is still extremely poor, in the "village" the realities of life of the people become much clearer.

It is nice and fascinating at the same time to live outside the tourist center. Everything is a little bit more rugged, the streets dustier and the traffic more intense, but it is also simply much more authentic. While on the peninsula we could sometimes almost forget that we still live in a country that is still extremely poor, in the "village" the realities of life of the people become much clearer. It is a privilege that we can commute back and forth between these two worlds, which we are very aware of here - but which we also like to enjoy from time to time. We like drinking a delicious coffee on the peninsula as much as going shopping in the neighboring shop and thus supporting the local families.

Starting next week, we will begin an intensive Lao language course together and hope to be able to communicate better after that, especially with our neighbors.

A new set of sounds now underlines our everyday life. In the morning, the monks sing in our street in their saffron-colored robes and collect alms. As soon as the sun rises, we can hear the neighbors chatting and pounding the jeow in the large mortars (this is a dip that is eaten with sticky rice). The mother hen with many little chicks cackles in front of our windows and the 3 magnificent roosters sing. There is a bit more traffic in the morning than during the day, one scooter after another is buzzing past. The elderly neighbor loudly shoves away the dogs that come too close to their house or the chickens that nibble on their lettuce planted in big pots. At the weekend or in the evening you can hear the music from a restaurant on the opposite side of the street, sometimes karaoke sung in the wrong tune. But pretty soon it's quiet in the evening and only the chirping of the crickets and cackling of the geckos echoes through the house.

Simon drives the few kilometers to work in the morning with the scooter - he is now employed as a manager in the hotel - and Josephine currently mostly works from home for various clients as a freelancer. This is practical because many workers still come by our house. Shelves are installed, sockets expanded, the Internet set up, water for the water dispenser supplied, a shower patched, etc.

The bureaucratic processes surrounding our visas are rather tough, but are ongoing. If we don't have the right papers by the end of February, we will have to go on a trip abroad again (Visarun). However, we hope that we can avoid this.

In the second week of January we are surprised by a thick layer of fog and a temperature drop. During a few days it never gets warmer than 15° C, which becomes a real challenge without heating and with many windows without glass panes. We wear layer by layer. Who would have thought that we would sleep with a scarf in Laos? Soon this phase is over and the thermometer rises again to a comfortable 25-30° C.

It seems that our life here in Laos is only really beginning when we move into the house. Only now daily life becomes stable and so it will only now become clear whether we are fit for life here. However, we are very confident that this will be the case and can imagine staying in the blue house in Nasamphanh for a long time. Fingers crossed!

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