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30.08.2018

Regenzeit in Laos

Der Regen fällt aufs Dach, mal leise plätschernd, mal konstant rauschend und manchmal wirds auch richtig laut, besonders in der Küche, wo uns nur ein Blechdach vom grauen Himmel trennt. Die Regenzeit hier ist gemütlich. Nur wenige Touristen sind um diese Zeit in Luang Prabang, vieles steht still oder läuft zumindest einen Gang ruhiger. Wir geniessen es und passen uns dem gemächlichen Tageslauf an.

Regenzeit heisst aber nicht, dass es konstant regnet. Ab und zu gibt es auch Sonnentage, dann strahlt alles, die Strasse ist voller Leute und überall hängt Wäsche. So ist die Regenzeit – oder Green Season, wie es hier auch heisst – alles in allem viel angenehmer als wir es uns vorgestellt hätten.

Im Juni – noch bevor die Regenzeit so richtig beginnt – bekommen wir unseren ersten Schweizer Besuch. Simons Vater besucht uns auf der Heimreise seiner Ferien für ein paar Tage in Luang Prabang. Wir geniessen die Zeit zusammen und es ist auch für uns spannend, ihm die Highlights von Luang Prabang zeigen zu können und so nochmals einen neuen Blick für diese Stadt zu entwickeln. Phousi Mountain, Kuang Si Wasserfälle, Pak Ou Höhlen, einige eindrückliche Tempel in der Stadt, und natürlich die schönsten Cafes gehören zu den Programmpunkten, nebst den Einblicken in unser Leben und Arbeiten hier.

Im Juli nehmen die Regenstunden langsam zu und wir gewöhnen uns daran, unseren Alltag dem Wetter anzupassen.

Im Juli nehmen die Regenstunden langsam zu und wir gewöhnen uns daran, unseren Alltag dem Wetter anzupassen. Bei Simon nimmt die Besucherfrequenz im Hotel langsam ab, sodass er nur noch halbtags anwesend sein muss. Joséphine kann weiterhin einige Arbeiten für Ock Pop Tok übernehmen und hat daneben sonst noch einige Projekte, doch der Grundrhythmus ist für uns beide gemächlich und wir verbringen viel Zeit zu Hause, was wir geniessen. So können wir uns auch wieder etwas mehr dem Laotisch-Studium widmen. Ein zuverlässiger und talentierter Lao Lehrer unterstützt uns dabei zwei Mal die Woche.

Um Abschied von seiner verstorbenen Grossmutter nehmen zu können, reist Simon Anfangs Juli kurzfristig in die Schweiz. Ein kleiner Kulturschock überrascht ihn, doch daneben geniesst er die Zeit mit Familie und Freunden. Vom mitgebrachten Käse zehren wir danach noch während einiger Wochen, Stichwort «Nähme mir nones Schnifeli?»

Mit Staunen beobachten wir, wie sich die Wassermassen mehren. Wo während der Trockenzeit ganze Sandbänke als Strand benutzt werden können, steht nun meterhoch Wasser. (In der Fotogalerie hat es zwei Vorher-Nachher Bilder). Ende Juli bricht in der südlichen Provinz Attapeu in Laos ein Damm und überschwemmt acht Dörfer, 16000 Menschen sind betroffen. Die Sorge um ähnliche Ereignisse geht in ganz Laos um. Das konstante Vorhandensein von Wasser nagt an allem: Räume werden feucht, nichts trocknet mehr so richtig, die Strassen werden arg strapaziert und die Schlaglöcher sind endlos. Umso mehr schätzt man die Sonne, wenn sie mal scheint.

Alles wächst und gedeiht, üppig und wunderschön.

Wir unternehmen nochmals einen Ausflug in den Botanischen Garten, wo sich der Ausdruck «Green Season» in seiner ganzen Bedeutung zeigt. Alles wächst und gedeiht, üppig und wunderschön. Auch in unserem Garten zu Hause tut sich einiges. Ein Bambuszaun hält nun die Hunde davon ab, unsere Pflanzen auszubuddeln. Wir ernten eine Menge Spinat und Frühlingszwiebeln und geniessen frische Minze und Thai Basilikum. Eine Bambuspergola wartet darauf, überwachsen zu werden. Unsere Katze Yuki erkundet alles neugierig. Nach anfänglicher Skepsis und nach einigem Fauchen akzeptiert sich auch ihren neuen Freund: einen kleinen Pflegekater, der nun auch bei uns wohnt und der ihr und uns mit seiner noch sehr verspielten Art viel Spass bereitet.

Mit Spannung erwarten wir den September und Oktober. Auf dem Heimweg von der Schweiz nach Australien besucht uns Joséphines Schwester anfangs Monat für einige Tage. Nach zwei Jahren ist ein Wiedersehen mehr als überfällig! Wir freuen uns sehr auf die Zeit zusammen. Danach wartet Mitte September ein ganz anderes Abenteuer auf uns: Um am Hochzeit unserer Freunde in Jerusalem teilnehmen zu können, reisen wir nach Israel. Wir verbinden das Fest mit Ferien im Land und werden gesamthaft drei Wochen dort verbringen. Danach sind wir rechtzeitig für die Festlichkeiten von Boun Ork Phansa und Boun Lai Heua Fai zurück, dem Ende der buddhistischen Fastenzeit wie auch der Regenzeit, was mit vielen Festlichkeiten und vielen schönen Lichtern in der Stadt verbunden ist. So werden wir euch hoffentlich im nächsten Blogeintrag ein paar schöne Fotos bescheren können!

Rainy Season in Laos

The rain falls on the roof, sometimes gently, sometimes heavily and it can get really loud, especially in the kitchen, where only a tin roof separates us from the gray sky. The rainy season is cozy here. Only a few tourists are in Luang Prabang at this time, many things stand still or at least go a little slower. We enjoy it and adapt to the leisurely daily routine.

Rainy season does not mean that it rains constantly. Every now and then there are sunny days, then everything shines, the street is full of people and laundry hangs everywhere. So the rainy season - or green season, as it is called here - is all in all much more pleasant than we would have imagined.

In June - before the rainy season really begins - we get our first Swiss visit. Simon's father visits us for a few days in Luang Prabang on his way home from a vacation. We enjoy the time together and it is also exciting for us to be able to show him the highlights of Luang Prabang and thus develop a new perspective for this city. Phousi Mountain, Kuang Si waterfalls, Pak Ou caves, some impressive temples in the city, and of course the most beautiful cafes are among the activities, as well as insights into our life and work here.

In July the rainy hours slowly increase and we get used to adapting our everyday life to the weather.

In July the rainy hours slowly increase and we get used to adapting our everyday life to the weather. At Simon's work in the hotel, the visitor frequency slowly decreases, so that he only has to be there for half a day. Joséphine can continue to do some work for Ock Pop Tok and has other projects as well, but the basic rhythm is leisurely for both of us and we spend a lot of time at home, which we enjoy. So we can devote a little more time to studying Lao. A reliable and talented Lao teacher supports us twice a week.

In order to be able to say goodbye to his late grandmother, Simon travels to Switzerland at short notice at the beginning of July. A little culture shock surprises him, but he also enjoys spending time with family and friends. In the following weeks, we savour the cheese he brought to Laos, "...let's take just another tiny piece."

We are amazed to see how the water masses increase in the rivers. Where entire sandbanks were a beach during the dry season, there is now meter-high water. (There are two before and after pictures in the photo gallery). At the end of July, a dam breaks in the southern province of Attapeu in Laos and floods eight villages, 16,000 people are affected. Concern for similar events is widespread across Laos. The constant presence of water is tangible: rooms become damp, nothing dries properly, the streets get worse and the potholes are endless. But when the sun shines, we appreciate it even more.

Everything grows and thrives, lush and beautiful.

We take another trip to the botanical garden, where the expression "Green Season" shows itself in all its beauty. Everything grows and thrives, lush and beautiful. There is also a lot going on in our garden at home. A bamboo fence now prevents the dogs from digging out our plants. We harvest a lot of spinach and spring onions and enjoy fresh mint and Thai basil. A bamboo pergola is waiting to be overgrown. Our cat Yuki is curious about everything. After initial scepticism and after some hissing, her new friend gets accepted: a little foster cat who now lives with us too and who gives her and us a lot of fun with his still very playful way.

We eagerly await September and October. On the way home from Switzerland to Australia, Joséphine's sister visits us for a few days at the beginning of the month. After two years a reunion is more than overdue! We look forward to spending time together. After that, a completely different adventure awaits us in mid-September: In order to be able to attend the wedding of our friends in Jerusalem, we travel to Israel. We combine the festival with holidays in the country and will spend a total of three weeks there. Afterwards we are back in time for the festivities of Boun Ork Phansa and Boun Lai Heua Fai, the end of Buddhist Lent as well as the rainy season, which is associated with many festivities and many beautiful lights in the city. Hopefully we will be able to give you some nice photos in the next blog entry!

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