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18.06.2015

Kanada: Nova Scotia und New Brunswick

Zurück auf dem Festland geniessen wir noch einige Tage das Landleben. Herzliche Gastfreundschaft, schöne Natur - doch dann gibt‘s da noch diese kleinen tierischen Zeitgenossen, mit denen wir so unsere eigenen Erfahrungen machen.

Weniger als einen Katzensprung von der Fähre entfernt, steht das Haus der Familie, mit der wir zwei Tage verbringen werden. Diese Bekanntschaft ist eine der Geschichten, wie sie nur das Reisen schreiben kann: Im Iran trafen wir erstmals ein slowenisches Pärchen, bei dem wir später in Slowenien auch ein paar Tage wohnen durften. Die Familie in North Sydney, die ausserdem auch lange in Bangkok wohnte, ist ebenfalls gut mit den Slowenen befreundet. So dürfen wir kurzerhand - obwohl wir uns nur über „sieben Ecken“ kennen, zwei gemütliche Tage gemeinsam verbringen. Wir geniessen die Gastfreundschaft, inspirierende Gespräche und Anekdoten, Gemeinschaft mit den zwei Kindern und Nachbarsleuten sowie den Katzen wie auch schlicht die Tatsache, mal wieder ein Dach über dem Kopf zu haben.

Es ist jedesmal ein gutes Gefühl, wieder alles gepackt zu haben, bereit, weitere Kilometer und damit auch weitere Abenteuer in Angriff zu nehmen.

Sonntags führt uns dann unsere Reise weiter. Es ist jedesmal ein gutes Gefühl, wieder alles gepackt zu haben, bereit, weitere Kilometer und damit auch weitere Abenteuer in Angriff zu nehmen. Das Wetter meint es gut mit uns, während wir einen letzten Tag durch den Staat Nova Scotia kurven. Abends finden wir ein auf den ersten Augenschein perfektes Plätzchen für unser Zelt - an einem schönen Waldrand gelegen mit Sicht über ein grosses Feld. Doch bald merken wir, dass wir nicht die einzigen sind, die Anspruch auf diese Schönheit erheben. Eine gefühlte Trillion Mücken stürzt sich auf uns, sobald wir uns den Helmen und Jacken entledigt haben. Gut, dass wir noch ein extra Moskitonetz dabeihaben, das wir bei solchen Gelegenheiten aufspannen können. So können wir wenigstens in Ruhe essen. Alles andere jedoch - auspacken, aufstellen und kochen - müssen wir wohl oder übel bis über die Augen vermummt und so zackig wie möglich machen. Am Morgen sehen wir die blutrünstigen Biester bereits vor dem Zelt lauern und sich in Vorfreude den Rüssel reiben. So schnell haben wir wohl noch nie zusammengepackt! Leider bleibt die Mückenplage kein Einzelfall. Egal ob wir nur kurz für eine Zweiminutenpause anhalten oder ob wir ein neues Zeltplätzchen einrichten - die fiesen Insekten spüren uns fast überall auf. Oft scheinen uns da Regen oder starker Wind als das kleinere Übel!

Nichtsdestotrotz geniessen wir die schöne Landschaft, auch in New Brunswick, dem nächsten Staat, den wir während kurzen zwei Tagen „erfahren“. Als Abstecher fahren wir zu einem kleinen, einsamen Kap in der Bay of Fundy, wo die Gezeiten besonders schön sichtbar werden. In den zwei Stunden, die wir gemütlich im Gras liegend verbringen, beobachten wir, wie sich das Meer beeindruckende 30 Meter zurückzieht. Einzig eine dicke Schicht rötlicher Schlamm bleibt während der Ebbe zurück.

Von Ebbe und Flut gezeichnet ist auch das Ufer des St. Lorenz-Strom, den wir am nächsten Tag - nun bereits im Staat Quebec - erreichen. Die Landschaft verändert sich, wird weniger schroff, dafür flacher und viel mehr von Landwirtschaft geprägt. Fast wähnen wir uns zeitenweise in der Schweiz, wären da nicht die Häuser, die doch sehr charakteristisch für die Region sind (Natürlich immer mit piekfein gemähtem Rasen rundherum; es kann noch so viel Chaos ums Haus herum herrschen - der Kanadier mags kurzgemäht, häufig auch an unerwarteten Orten, so sind teilweise ganze Hügelzüge gemäht und da sprechen wir noch nicht von Golfplätzen. Kanadas Rentner trifft man praktisch nur auf dem Rasenmäher an).

Und noch etwas verändert sich frappant: Hier wird nun fast ausschliesslich Französisch gesprochen, oder wenigstens das, was scheinbar Französisch ist, von dem wir aber bisher in seiner gesprochenen Form nur wenig bis gar nichts verstehen. Dies wird sich hoffentlich bald noch etwas verbessern, wenn wir uns mehr an den Klang der neuen Sprache gewöhnt haben.

Am Ufer des St. Lorenzstroms verbringen wir noch eine Nacht auf einem Campingplatz, der - je nach Gezeiten - mal direkt oder mal 500m vom Meer entfernt liegt. Der Abend bricht herein und beschert uns dank dem vorhergehenden Regen und den damit verbundenen Gewitterwolken ein paar Stunden phänomenaler Sonnenuntergangsstimmung.

Nun warten ein paar Tage Stadtleben auf uns, in denen sich auch unser grünes Kamel einer „Pediküre“ unterziehen wird (Reifenwechsel hinten). Bleibt zu hoffen, dass die Moskitos den Weg nach Quebec nicht finden! :-)

Canada: Nova Scotia and New Brunswick

Back on the mainland we enjoy the country life for a few more days. Warm hospitality, beautiful nature - but then there are also those tiny creatures with whom we make our very own experiences.

Less than a stone's throw from the ferry is the home of the family, with whom we get to spend two days. This acquaintance is one of those stories that only travel can write: In Iran we met a Slovenian couple for the first time, with whom we later had the privilege to stay for a few days in Slovenia. The family in North Sydney, who also lived in Bangkok for a long time, are also good friends with the Slovenes. So without further ado - although we only know each other from hearsay, we can spend two nice days together. We enjoy the hospitality, inspiring conversations and anecdotes, fellowship with the two children and neighbors as well as the cats, and simply enjoy the fact that we temporarily have a roof over our heads again.

It's always a good feeling to have packed everything again, ready to tackle further kilometers and thus further adventures.

Our journey then continues on Sunday. It's always a good feeling to have packed everything again, ready to tackle further kilometers and thus further adventures. The weather is kind to us as we cruise through the state of Nova Scotia for one last day. In the evening we find what appears to be a perfect spot for our tent at first glance - located on the edge of a beautiful forest with a view on a large field. But soon we realize that we are not the only ones who came here to enjoy this beauty. What feels like a trillion mosquitoes pounce on us as soon as we get rid of our helmets and jackets. It's good that we have an extra mosquito net that we can hang up for such occasions. So at least we can eat in peace. Everything else, however - unpacking, setting up and cooking – have to be done in great hurry not to be eaten up alive. In the morning we see the bloodthirsty beasts lurking in front of the tent and rubbing their trunks in anticipation. We've probably never packed up our things as fast as this time! Unfortunately, the mosquito plague is not an isolated incident. It doesn't matter whether we stop for a two-minute break or whether we set up a new tent site - the nasty insects can track us down almost everywhere. We consider rain or strong wind to be the lesser evil!

Nonetheless, we enjoy the beautiful landscape, also in New Brunswick, the next state, which we experience for a short two days. As a detour we drive to a small, lonely cape in the Bay of Fundy, where the tides are particularly beautiful. In the two hours that we spend comfortably lying on the grass, we watch the sea retreat an impressive 30 meters. Only a thick layer of reddish mud remains during the low tide.

The banks of the St. Lawrence River, which we reach the next day - now in the state of Quebec - are also marked by ebb and flow. The landscape is changing, becoming less rugged, flatter and much more shaped by agriculture. We almost feel like in Switzerland from time to time if it weren't for the houses that are very characteristic of the region (of course, always with a beautifully mowed lawn all around; no matter how much chaos reigns around the house - Canadians like their lawns and oftentimes they are found in unexpected places, like small hills (and no, they are not golf courses) Canada's pensioners practically live on the lawnmower).

And something else changes strikingly: French is now spoken almost exclusively, or at least what appears to be French, and of which we have so far understood close to nothing. Hopefully this will improve a little as we get used to the sound of the «new» language.

On the banks of the St. Lawrence River, we spend another night at a campsite, which - depending on the tide - is sometimes located directly at the sea or sometimes 500m away. The evening falls and thanks to the previous rain and the associated thunderclouds, we have a few hours of phenomenal sunset mood.

Now a few days of city life are waiting for us, during which our green camel will undergo a "pedicure" (tire change at the rear). Hopefully the mosquitoes won't find their way to Quebec! :-)

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